Die heilige Barbara

Nach der Legende war Barbara von Nikomedia eine sehr schöne und kluge junge Frau, so dass viele Männer um ihre Hand anhielten. Barbara aber wollte nicht heiraten, sondern war nach der Begegnung mit Christen zu dem Entschluss gekommen, zum Christentum überzutreten. Barbaras Vater versuchte sie von der Außenwelt abzuschirmen und sperrte sie in einen eigens dafür gebauten Turm. Der Vater versuchte, sie mit Marterungen und Peinigungen umzustimmen, doch dies bestärkte sie noch in ihrem Glauben. Als ihr Vater von ihrer Taufe erfuhr, beschloss er, seine Tochter zu töten. Barbara konnte in einen Felsspalt fliehen, der sich wie durch ein Wunder vor ihr öffnete. Sie wurde jedoch von einem Hirten verraten.

Dioscuros fand seine Tochter, schlug sie und brachte sie zum römischen Statthalter Marcianus, der sie zum Tode verurteilte. In der Stadt wurde sie schließlich so grausam misshandelt, dass ihre Haut am Ende in Fetzen vom Körper hing. In der Gefängniszelle erschien ihr Christus und heilte ihre Wunden. Der erbitterte Statthalter ließ sie nun in der Öffentlichkeit mit Keulen schlagen, ihr die Brüste abschneiden und sie mit Fackeln foltern. Vor ihrem Tod betete Barbara, daraufhin erschien ein Engel und hüllte sie in ein schneeweiß leuchtendes Gewand. Letztendlich enthauptete der grausame Vater seine Tochter selbst. Er wurde kurz darauf vom Blitz getroffen und verbrannte.

Die heilige Barbara zählt zu den Vierzehn Nothelfern und ihr Verhalten im Angesicht von Verfolgung und Tod gilt als Symbol der Wehr- und Standhaftigkeit im Glauben. Darauf weist ihre Darstellung mit ihrem Attribut hin, dem Turm. Sie wird daher gegen Gewitter, Feuergefahr, Fieber, Pest und allgemein gegen plötzlichen und unvorhersehbaren Tod angerufen. Ebenfalls gilt sie als Schützerin des Wehrstandes, des Nährstandes und des Lehrstandes. Möglicherweise ist sie deshalb unsere Schutzpatronin. Zudem ist sie Schutzpatronin der Bergleute.

Der Gedenktag der heiligen Barbara in der Liturgie der katholischen und der griechisch-orthodoxen Kirche ist seit dem 12. Jahrhundert der 4. Dezember, der im Volksmund Barbaratag genannt wird.